2026 wird anders. Wieder einmal
Jahresausblick 2025
Alles bleibt anders
Jahresende. Traditionell die Zeit, in welcher wir zurückschauen. Was hat uns bewegt, erfreut, enttäuscht, begeistert oder entsetzt? Gleichzeitig versuchen wir uns auch regelmäßig in einem Ausblick auf das kommende Jahr. Und das, obwohl wir beim Rückblick mit großer Sicherheit festgestellt haben dürften, mit unserer Prognose im Vorjahr bereits ziemlich falsch gelegen zu sein…
Davon will ich mich jetzt nicht beirren lassen und auch in diesem Jahr eine verlässliche und präzise Voraussage auf die Sicht von 12 Monaten wagen: Das Leben, wie wir es kennen, wird sich verändern. Das hat es schon immer. Schon zu Zeiten der Pfahlbauer gab es Veränderungen – allerdings verlief damals die Entwicklung im Schneckentempo, während sie heute in der Geschwindigkeit eines ICE verläuft.
Nur ohne Verspätungsmeldung, Pannen und Streckensperrungen.
Wenn die Trägheit an die Tür klopft
Je älter ich werde, desto mehr frage ich mich bei jeder Veränderung, ob es wirklich not tut, diese gute alte Gewohnheit zu ändern. Ich, der ein ganzes langes, langes Leben lang immer versucht hat oder versucht war, das Bestehende in Frage zu stellen und gegen den Strom zu schwimmen, wünsche mir ein gewisses Maß an Beständigkeit, welches mehr und mehr verloren geht.
Ich überlege mir inzwischen beinahe täglich, ob dieses Hinterfragen einer Altersträgheit geschuldet oder tatsächlich berechtigt ist. Eine ehrliche Antwort darauf zu finden ist schwer. Vermutlich auch gar nicht möglich.
Dabei habe auch ich für das kommende Jahr einiges an Veränderungen vor. Zum Teil, weil ich dazu gezwungen werde (schließlich bleibt die Welt trotz all meiner Zweifel nicht stehen), zum anderen, weil ich eben auch noch ein Fünkchen Rastlosigkeit in mir spüre. Ich lebe also noch.
Beginnen wir mit den aufgezwungenen Veränderungen:
Das Koffein-Drama
In den letzten drei Jahren haben wir mit viel Leidenschaft versucht, unseren Kunden entkoffeinierten Kaffee schmackhaft zu machen. Das war gar nicht so schwer, weil wir in unserem Sortiment über eine entsprechende Sorte verfügten, welche nicht nur verantwortungsvoll – also ohne den Einsatz von chlorierten Kohlenwasserstoffen – vom Koffein befreit wurde, sondern auch noch ganz hervorragend mundete.
Der Kolumbien Cauca – ein im Rohrzuckerverfahren entkoffeinierter Kaffee.
Diese Sorte ist ab sofort nicht mehr erhältlich. Also nicht mehr beim betreffenden Röster. Bei uns schon noch – zumindest solange die Vorräte reichen, denn wir haben die Restbestände aufgekauft. Wird aber leider trotzdem nicht lange reichen.
Für uns und die Fans dieses Kaffees ist das natürlich eine Enttäuschung. Aber auch eine Herausforderung, denn es gibt uns die Gelegenheit, das ganze Sortiment an entkoffeinierten Kaffees zu überdenken und neu aufzustellen. Es gibt gute Alternativen, welche sauber hergestellt wurden und wunderbar schmecken. Aber man muss sich darauf einlassen.
2026 bedeutet im Bereich der Koffeinfreien, dass alles neu wird. Die klassische Friedrichstädter Mischung wird ebenso neu gemischt wie der Espresso. Und es wird neue Sorten geben. Nicht mehr mit einer Zuckermelasse behandelt, sondern mit Quellwasser und Kohlensäure.
Abschied nehmen – und Neues entdecken
Wir müssen leider auch in anderen Bereichen immer wieder von Liebgewonnenem Abschied nehmen. Uns stört das am meisten, denn zum einen ist es mit Aufwand verbunden, neue passende Sorten zu finden und sie ins Sortiment einzuordnen, zum anderen bedeutet es immer auch, dass wir Kunden enttäuschen müssen, weil wir ihren Lieblingskaffee oder Tee aus dem Angebot verbannt haben.
Dies wird allerdings auch 2026 der Fall sein und das hat verschiedene Gründe: Etwa, weil wir nicht jeden Preis mitgehen wollen und können. Das muss ich Ihnen vermutlich nicht weiter erklären. Zum anderen, weil die letzten beiden Jahre gezeigt haben, dass der Klimawandel im Allgemeinen und meteorologische Sonderereignisse im Speziellen dazu führen, dass einige Sorten nicht oder nicht mehr im genügenden Umfang verfügbar sind. Daran müssen wir uns gewöhnen. Da nützt es auch nichts, wenn wir den Kopf in den Sand stecken und alternativen Wahrheiten nacheifern…
Wie eine europäische Idee zu einem DDR Flash Back führt
Dazu kommt, dass die EU in guter Absicht, aber leider schlecht durchdacht, den Import von Kaffeebohnen davon abhängig macht, dass die Produzenten nachweisen können, dass hierfür kein Wald abgeholzt werden muss. Allein diese Maßnahme soll dafür sorgen, dass wir in Europa nur noch auf 20% aller Bohnen überhaupt Zugriff haben. Weil gleichzeitig die globale Nachfrage massiv ansteigen dürfte, da sich viele Menschen in China und Indien dem Kaffee zugewandt haben, bleibt für die Europäer nicht mehr viel übrig.
Womit uns wieder einmal ins Bewusstsein gerückt wird, dass weder Europa noch Deutschland als Nabel der Welt betrachtet werden darf…
Insgesamt führt die Gemengelage dazu, dass DDR-Nostalgiker in den Genuss von Flash Backs kommen: Man darf nicht mehr damit rechnen, dass jedes Produkt, in jeder beliebigen Qualität jederzeit verfügbar ist.
Das gilt übrigens nicht nur für Kaffee, Tee und Kakao, sondern auch für andere Güter des täglichen Bedarfs.
Der virtuelle Stabwechsel
Nichts ist heutzutage wirklich beständig.
Das gilt auch für das Friedrichstädter Kaffeekontor
Einige dieser Änderungen sind rein formal. Etwa die juristische Änderung der Trägerschaft. Diese wechselt am 1.1.2026 von der Rosen-Huus Friedrichstadt GmbH zur Kaffeekontor Friedrichstadt UG. Im Laden ist dieser Übertrag von keinerlei Bedeutung, da die handelnden Personen die gleichen bleiben. Im Online-Shop hingegen hat es Konsequenzen, denn wir dürfen die Kundendaten nicht ohne deren Zustimmung übertragen. Von wegen Datenschutz und so.
Apropos Online-Shop: Diesen werden wir ebenfalls auf eine neue Grundlage stellen. Genauer auf ein neues System. Wenn man davon absieht, dass auch hier die Kundendaten nicht übernommen werden dürfen, verändert sich nicht allzu viel. Das Check-out wird etwas leichter, aber sonst bleibt das meiste wie es war.
Das EU HORIZON Projekt Verne
Und zu guter Letzt eine kleine Änderung, welche nicht auf einen Schlag, sondern schleichend sichtbar sein wird.
Wir haben uns nämlich einem europäischen Netzwerk (Corporate Heritage Network Sønderjylland–Schleswig) angeschlossen, welches die betrieblichen Mikro-Museen der Region miteinander verbindet. Mit anderen Worten: Das Kaffeekontor wird offiziell zum Museum. Eigentlich zur musealen Erlebnislandschaft.
Damit wir diesem Anspruch auch tatsächlich gerecht werden, wollen wir nicht nur daran arbeiten, die bestehende Kulisse weiter auszubauen, sondern auch inhaltlich etwas bieten. Etwa, indem wir eine Art Ahnengalerie der deutschen Röstereien aufbauen.
Das alles wird nicht von heute auf morgen, sondern Schritt für Schritt erfolgen. Also so, dass Sie bei jedem Ihrer Besuche in der Zukunft etwas Neues entdecken können.
Unser Vorsatz für 2026
Wir sind gewillt, aus dem Jahr 2026 unser Jahr zu machen.
Mal sehen, ob es dieses Mal klappt…
Herzlichst Ihr
Daniel S. Batt
Kaffeekontorist
Texte aus der Kaffeestube
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