Die gefühlte Temperatur (und andere Widersprüche)

 

Die gefühlte Temperatur und andere Widersprüche

Als ich noch ein kleiner Junge war – an guten Tagen liegt dies 10 Jahre zurück, an schlechten 100 – konnte man dem Wetterbericht im Radio entnehmen, dass es draußen 5 Grad Celsius warm (im Norden) oder 5 Grad Celsius kalt (im Süden) sei. Da wusste man noch, was Sache ist. Es bedeutete nämlich, dass man sich einen dicken Pullover anziehen sollte. Zumindest bei uns im Süden war das so. Hier im Norden bedeutete es, dass kurze Hosen immer noch ohne Gefahr getragen werden konnten.

Das waren noch Zeiten.

Die Sache mit der gefühlten Temperatur

Heute misst man die Außentemperatur ja nicht mehr, man fühlt sie. Wer heute Radio hört (wer zum Teufel macht das eigentlich noch?), erfährt von der gutgelaunten Moderatorin, dass die zu erwartende Höchsttemperatur bei gefühlten 2 Grad liegen würde. Daraufhin wirft der ebenso gutgelaunte Co-Moderator in die Runde, dass man bei solch arktischen Temperaturen im echten Norden zwar noch kurze Hosen tragen könne, es sei aber wohl empfehlenswert, diese mit Söckchen zu kombinieren.

Nur zur Sicherheit.

Keine Ahnung, wer darauf gekommen ist, von gefühlten Temperaturen zu sprechen. Denn wie zum Teufel sollte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes wissen, was ich fühle, wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt – also unter 0 Grad Celsius – sinken? Die Erfahrung sagt mir nämlich, dass mein Wärmeempfinden sich deutlich von dem unterscheidet, was die Männer und Frauen meiner Umgebung fühlen, wenn das Thermometer unter besagte Marke fällt.

Gefühlte Inflation oder wenn alles einfach viel teurer wird

gefühlte InflationÄhnliches erleben wir gerade in Sachen Inflation, welche die Welt seit zwei Jahren fest im Griff hält. Zwar steigen Preise und Kosten regelmäßig, doch um wie viel ist nicht wirklich greifbar. Da wären zum einen die objektiven Werte, welche vom Statistischen Bundesamt ermittelt werden. Und da sind die Preise, welche wir alle an der Kasse zu Gesicht bekommen. Gefühlte Inflation nennt man den Moment, da die Kassiererin den Preis nennt.

Tatsächlich empfindet jeder die offensichtlichen Preissteigerungen unterschiedlich. Das hängt zum einen am unterschiedlichen Warenkorb und zum andern an den finanziellen Möglichkeiten der Käuferschaft. Je dünner die Brieftasche, desto höher die gefühlte Inflation.

Neuerdings sinkt die Teuerungsrate wieder. Gefühlt oder nicht.

Wenn es nach einer Kältewelle wieder wärmer wird, dann ist der neue Zustand gefühlt wunderbar. Im Idealfall ist es dann nämlich wohlig warm.

Bei der gefühlten Inflation, bzw. dem Rückgang der amtlichen Inflation ist das aber nicht so: Das Leben wird dann nämlich nicht etwa billiger, sondern im Gegenteil teurer. Die Geschwindigkeit, mit der das eigene Geld immer weniger wird, nimmt einfach ab. Das ist gefühlt ziemlich bitter.

DHL und HERMES werden „leider“ teurer

Mit Beginn des neuen Jahres erhöhen sowohl die DHL als auch HERMES die Preise. Natürlich nicht ohne den Hinweis zu machen, dass ihnen das alles sehr leid tue und sie sich so lange wie möglich gegen eine Tariferhöhung gewehrt hätten. Aber gefühlt seien sie ja weiterhin günstig. Oder zumindest preiswert.

Das mag sein.

Für uns fühlt sich diese neuerliche Preisrunde aber nicht besonders gut an. Zumal wir uns bei der Zusammenführung von Rosen-Huus und Kaffeekontor im Bereich der Versandkosten für die käuferfreundlichere Seite des Rosen-Huus entschieden haben und deshalb zum Beispiel die Schwelle für den kostenfreien Versand deutlich gesenkt haben.

Unsere Versandkosten steigen nicht, werden gefühlt aber trotzdem höher ausfallen

Mit den gestiegenen Frachtkosten können wir diese Strategie nicht weiter halten. Sorry. Wir verzichten zwar auf die Erhöhung der Versandkosten im Inland, müssen die höheren Kosten aber doch irgendwie auffangen. Wir tun dies, indem wir die früher beim Kaffeekontor gültige Schwelle für den kostenlosen Versand wieder einführen.

Ab dem 1.1.2024 gilt deshalb, dass der Preis für unsere Standardlieferungen (Versand mit HERMES) weiterhin bei 4,95 EUR liegt, diese Kosten aber erst ab einer Einkaufssumme (ohne Versand) von 60,- EUR wegfallen.

Die Versandkosten für den internationalen Versand haben wir hingegen angehoben, wobei dies gefühlt egal ist, denn wir wollen eigentlich nicht ins Ausland liefern, da dies für uns viel zu aufwendig ist.

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